Eine Wurzelbehandlung wird dann durchgeführt, wenn das Zahnmark bzw. der Zahnnerv unwiederbringlich geschädigt ist. Diese Schädigungen können durch Karies, Zahnbruch, temperaturbedingte Schäden sowie andere Auslöser erfolgen. Die klassische Wurzelbehandlung kann leider den Wurzelkanal nicht perfekt abdichten und hat so eine Misserfolgsrate von 50 Prozent. Infolgedessen müssen gut die Hälfte der so behandelten Zähne innerhalb von zwei Jahren gezogen oder die Wurzelspitzen in einer Operation gekappt werden.
Eine moderne Wurzelfüllung verschließt den ganzen Wurzelkanal, sodass keine neue Entzündung entstehen kann. Mit maschinellen Feilen aus einer Nickel-Titan-Legierung, die hochflexibel sind, können auch stark gekrümmte Kanäle erweitert und gefüllt werden. Dabei wird die genaue Länge des Wurzelkanals computergesteuert bestimmt und das Kanalsystem mit ultraschallaktivierter Spülflüssigkeit desinfiziert. Besonders aggressive Keime und Bakterien werden durch einen Laser schonend und gründlich entfernt. Dabei dringt das Laserlicht tief in die feinen Seitenkanälchen und Verästelungen des Nervenkanalsystems ein, viel tiefer als es Feilen oder Spüllösungen vermögen. Die Wurzelfüllung erfolgt anschließend mit einer erwärmten zähflüssigen Substanz, dem Guttapercha.
Diese Substanz erkaltet nach dem Einbringen in das Wurzelkanalsystem und härtet dabei aus. Dank der besonderen Eigenschaften des eingetrockneten Milchsafts des Guttapercha-Baums ist eine exakte Füllung des Kanals inklusiver aller Krümmungen und Seitenkanäle möglich. Bakterien, die eine erneute Entzündung auslösen könnten, finden dadurch keine Nischen mehr, um zu überleben.
Durch eine dreidimensionale Röntgenaufnahme können wir das komplexe Kanalsystem Ihres Zahns im Computer so darstellen, dass alle Kanäle und Seitenkanäle auch wirklich zu erkennen sind.
Bei dieser modernen Art der Wurzelfüllung liegt die Erfolgsrate bei 90 Prozent.
